Freitag, 21. November 2014

Buch vs. Film: "Love, Rosie - Für immer vielleicht"

Ich habe in meinem letzten Video - Tour durch mein Bücherregal, hier könnt ihr es euch ansehen) gefragt, ob Interesse bestünde an einem "Buch vs. Film" zu "Love, Rosie - Für immer vielleicht" von Cecelia Ahern. Da ich nicht dazu komme ein Video zu drehen, habe ich mich dazu entschieden, wenigstens einen Blogpost zu schreiben, sodass diejenigen, die es interessiert, es wenigstens hier nachlesen können.

Der Inhalt (Inhaltsangabe aus dem Buch selbst)
Alex und Rosie kennen sich, seit sie fünf Jahre alt sind. Alex muss kurz vor dem Abi von Irland nach Amerika ziehen. Rosie will nachkommen und Hotelmanagement studieren, doch dann wird sie schwanger. Und das nicht von Alex. Sie zieht ihre Tochter alleine groß, Alex heiratet eine Amerikanerin. Erst nach Jahren ist er wieder solo - doch inzwischen ist auch Rosie verheiratet ...
In all den Jahren bleiben Alex und Rosie in Kontakt. Nicht nur mit Briefen, auch mit E-Mails, Chatnachrichten, SMS und allem anderen, was man sich heutzutage so schreiben kann. Doch es ist wie verhext: Rosie und Alex sind einfach wie die Königskinder ...
 
Das Buch
Anfangs muss ich sagen, dass ich etwas skeptisch war, als ich das Buch anfing zu lesen. Denn ich befürchtete, dass es ähnlich wie bei "Zwei an einem Tag" von David Nicholls zugehen würde und wie ihr euch vielleicht erinnern könnt - die Review findet ihr hier -, fand ich das Buch eher weniger gut und war vor allem vom Ende enttäuscht. Love, Rosie erinnert vom Prinzip und der Grundstory her an Zwei an einem Tag, ist aber ansonsten völlig anders.
Der Schreibstil ist ebenfalls ähnlich, denn man erfährt alles nur durch Briefe, E-Mails, SMS, etc. Dadurch entsteht zwar keine wirkliche Atmosphäre, da das "Drumherum" völlig weg fällt, aber es lässt sich dennoch sehr angenehm lesen. Der einzige Nachteil daran ist allerdings, dass man zwischendurch das Zeitgefühl völlig verliert, da der Schriftverkehr nicht mit Datumsangaben gekennzeichnet ist und ab und zu nur ein paar Altersangaben eingefügt werden. Dadurch kann es passieren, dass innerhalb von ein paar Seiten gleich mehrere Jahre vergangen sind, ohne dass man die Veränderung wirklich mitbekommen hätte.
Außerdem erfährt man durch diese Schreibweise zwar auch etwas über andere Charaktere außer Rosie und Alex, doch sind diese Informationen bei manchen Figuren eher weniger tiefgründig, weil man eben nur die geschriebenen Worte hat und keine Gedanken.
Sieht man mal von diesen Dingen ab, von denen mich eigentlich nur die Sache mit der Zeit wirklich störte, hat mir das Buch richtig gut gefallen. Es lässt sich unglaublich gut lesen - ganz schnell hat man mal fünfzig oder sogar hundert Seiten gelesen, obwohl man eigentlich nur "ein paar" Kapitel lesen wollte.
Mir gefällt das Buch wirklich unglaublich gut - so gut, dass ich es innerhalb eines Wochenendes verschlungen habe. Die Geschichte ist toll und ergreifend - ich musste tatsächlich ein paar Tränchen vergießen -, die Beziehung zwischen Rosie und Alex ist richtig gut dargestellt und man kann sich durch die Briefe, etc. gut in beide hinein versetzen. Plus vom Schreibstil her ist es mal etwas ganz anderes als das, was man sonst liest.  (Außerdem ist das Ende viel besser als bei "Zwei an einem Tag". :D)

Der Film
Schon nach den ersten fünf Minuten des Films war ich schockiert. Innerhalb dieser kurzen Zeitspanne gab es schon viele Änderungen und je weiter der Film fort schritt, desto mehr wurden es. Teilweise wurden Personen, die eigentlich eine größere Rolle in Rosies und Alex' Leben spielen, komplett weg gelassen. Dann wurden zwei Personen zu einer gemacht und die Hintergrundgeschichten der Personen wurden verändert - natürlich ist es schwer in einem so kurzen Zeitraum eine Charaktertiefe bei mehreren Personen zu erzeugen, das ist mir klar. Aber es wurde einfach so viel verändert - nicht nur auf die Personen bezogen -, dass man es eigentlich nur als äußert freie Interpretation des Buches bezeichnen kann.
Das Einzige, was mir wirklich an dem Film gefallen hat, waren die beiden Hauptdarsteller - Lily Collins und Sam Claflin, die Rosie und Alex und deren Beziehung unheimlich gut dargestellt haben.
Außerdem gefällt mir die Umsetzung des Schreibstils auf die Leinwand, also die Umwandlung der Briefe, E-Mails etc. in eine richtige "Handlung", obwohl der Film öfter auch auf diesen Schriftverkehr zurückgreift, was mir ebenfalls gefallen hat.

Mein Fazit
Alles in allem bin ich von der Verfilmung wirklich enttäuscht, denn mir hat das Buch so gut gefallen und man hätte viel, viel mehr aus dem Film machen können. Ich habe zwar nichts dagegen, wenn man Änderung vornimmt, das ist bei Verfilmungen ja immer der Fall, aber hier war es mir einfach zu viel.
Vielleicht liegt das vor allem daran, dass ich das Buch extra gekauft, bevor ich in den Film gegangen bin - kaum eine Woche vorher - und dass somit alles noch so präsent war. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Film, wenn man ihn nicht mit dem Buch vergleicht - was für mich persönlich unmöglich ist - oder wenn man das Buch nicht gelesen hat und er somit nur für sich selbst steht, trotzdem gefällt. 

Habt ihr das Buch und/oder den Film gelesen bzw. gesehen? Was ist eure Meinung dazu? :)

Habt ihr schon..
.. mein letztes Video gesehen - Tour durch mein Bücherregal (+ Serien & Filme) ?
.. meine Rezension zu Hannibal gelesen?

Am Samstag, allerspätestens am Sonntag, folgt ein Video zu Mockingjay - Part 1! :)

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